Wenn das Haus unbezahlbar wird – Der Flossbach von Storch Podcast
Ein Eigenheim ist der Traum vieler, doch steigende Preise und hohe Zinsen erschweren den Weg dorthin. Wir zeigen, wie sich die Erschwinglichkeit von Immobilien entwickelt hat.
Der Traum von den eigenen vier Wänden bleibt für viele Menschen unerfüllt. Die Preise für Immobilien sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen – dann gingen auch noch die Kreditzinsen und Baukosten deutlich hoch; ebenso wie die Kosten für Energie und Instandhaltung.
Eine aktuelle Analyse des Flossbach von Storch Research Institute zeigt, vor welchen Herausforderungen Immobilienkäufer mittlerweile stehen. Die Tilgungsdauer für Immobilienkredite markierte im Jahr 2015 noch einen Tiefpunkt von 15 Jahren. Zu dieser Zeit waren Immobilien, im Zeitraum seit 2003, für die Menschen noch am erschwinglichsten.
In den Folgejahren zogen zwar die Immobilienpreise an, der Zinsverfall und die Einkommenszuwächse konnten die steigenden Preise jedoch weitestgehend kompensieren. Erst mit den gestiegenen Zinsen des Jahres 2022, die von anziehenden Energie- und Sanierungskosten begleitet wurden, wurde der Kauf einer Immobilie erheblich erschwert.
Die erwartete Tilgungsdauer für die Kredite schoss in die Höhe und erreichte mit 37 Jahren 2022 einen Spitzenwert. In der Folgezeit fielen sowohl die Zinssätze als auch die Immobilienpreise, wodurch die Tilgungsdauer auf 25 Jahre abfiel. Der jüngste Preisanstieg bei Immobilien ließ die Tilgungsdauer dann jedoch wieder auf knapp 28 Jahre ansteigen.
Das Beispiel zeigt: Wer heute auf der Suche nach einer Immobilie ist, muss einen Immobilienkredit wesentlich länger tilgen – in manchen Fällen sogar fast doppelt so lange, wie noch vor zehn Jahren.
Ob in der Zukunft die Kreditzinsen fallen werden, und wie in den 2010er-Jahren steigende Immobilienpreise kompensieren können, ist ungewiss. Während nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Europäische Zentralbank den Leitzins im Herbst 2025 weiter senken könnte, hängt der Hypothekenzins eher von der Rendite langlaufender deutscher Staatsanleihen ab.
Die geplante Neuverschuldung des Bundes könnte bewirken, dass die Marktzinsen ansteigen und so die Immobilienfinanzierung weiter verteuern. Auch der erneute Preisanstieg von Wohnimmobilien deutet an, dass die Erschwinglichkeit aktuell wieder schlechter wird. Schlechte Aussichten für junge Familien und alle, die in Zukunft Eigentum erwerben möchten.