Wachsendes Ungleichgewicht
Die Menschen werden immer älter – das ist gut so. Für die sozialen Sicherungssysteme, insbesondere die Rentenkasse, dürfte das aber zum Problem werden.
Die Menschen werden immer älter – das ist gut so. Für die sozialen Sicherungssysteme, insbesondere die Rentenkasse, dürfte das aber zum Problem werden.
Die Europäische Zentralbank will im Wettbewerb der digitalen Währungen mitmischen. Was Anleger davon erwarten können – und was wohl eher nicht.
Die Nervosität an den Börsen ist zuletzt gewachsen. China-Regeln, Notenbank-Politik und Corona-Virus – wo lauern die größten Gefahren für Anleger?
Moden können die Aktienmärkte bewegen. Zumindest kurzfristig. Denn auf lange Sicht gilt: Qualität setzt sich durch. Das zeigt ein Blick zurück.
Wie vergänglich Modetrends sein können, zeigte sich in den vergangenen Monaten. Noch im März wurde an den Aktienmärkten heftig darüber diskutiert, welche Unternehmen die großen Profiteure der Wiedereröffnung der Wirtschaft nach dem lang andauernden Corona-Lockdowns sein würden. Der allgemeine Tenor lautete, Qualitätstitel gegen Aktien konjunkturabhängiger Unternehmen zu tauschen, weil diese nach dem Ende der Pandemie wieder in altem Glanz erstrahlen würden.
Wir hatten diese Strategie gegen Ende des ersten Quartals schon mal als „Rotationsroulette“ beschrieben. Damals hatten wir betont, dass langfristig denkende Anleger sich nicht von kurzfristigen Überlegungen leiten lassen sollten. Denn das Rotationsnarrativ mit der Einteilung in Zinserhöhungsverlierer und Wiedereröffnungsgewinner sprang viel zu kurz.
Sparer, die in der Vergangenheit auf sichere Festzinsanlagen gesetzt haben, stellen nun fest: Ihre Rücklagen werden von Negativzinsen und Inflation bedroht.
Aus Nullzins wurde Negativzins, und die lange totgeglaubte Inflation reckt nun wieder ihr Haupt. Damit sind die Zeiten vorbei, in denen ein agnostischer Anleger mit zinslosen Konto- oder Spareinlagen zumindest annährend den realen Wert des Vermögens erhalten konnte. Inzwischen verlangen fast 400 Banken in Deutschland einen Negativzins auf Kontoeinlagen – teilweise schon ab dem ersten Euro.
Wer sein Geld in sichere Staatsanleihen steckt, zahlt ebenfalls drauf. Früher konnte man ausrechnen, wie viel Geld man zurücklegen musste, um von sicheren Zinserträgen leben zu können, heute hat sich diese Rechnung mangels Zinsen erübrigt. Angesichts eines sicheren Verlustes kann man allenfalls noch berechnen, wie stark und wie schnell die Kaufkraft eines in Nominalwerten angelegten Vermögens schrumpft. Doch statt sich mit der Realität zu arrangieren, wünschen sich viele Anleger die gute alte Zeit zurück. Vielleicht weckt sie die steigende Inflation nun aus ihrer Lethargie.
Die Preise steigen rasant, vor allem in den USA. Eigentlich müssten dann auch bald die Zinsen nachziehen. Aber die Notenbanken zögern.
Es ist Wahlkampf und die Politik streitet über die Rente. Die Konzepte sind wenig überzeugend. Was passieren müsste, damit die Altersvorsorge zukunftsfähig wird.
In Zeiten hoher Inflation gelingt es nur mit Sachwerten, Kaufkraftverluste auszugleichen. Allen voran gilt das für Aktien. Zumindest wenn die Auswahl der Unternehmen passt.
Die Preise steigen wieder – und ein Ende der globalen Geldschwemme ist nicht in Sicht. Aktien sind einen Blick wert, es kommt aber auf die Auswahl an.
Langfristig denkende Aktionäre sollten sich Unternehmen, in die sie investieren, genau anschauen – insbesondere deren Management.